Wege zum kreativen Ausdruck

Portraitbild Nanette Kernstock
Geboren 1960 in Frankfurt am Main, aufgewachsen in Hamburg, habe ich seit Mitte der 80er Jahre meinen Lebensmittelpunkt aus beruflichen Gründen im nördlichen Bayern gefunden.

Affinität zur Kunst, insbesondere der Modernen Kunst, wurde mir wohl schon mit in die Wiege gelegt. In der Familie gab es Fotografen und Maler, Galeristen und Musikbegeisterte.

Beruflich bin ich jedoch durch die Wahl einer technisch / wissenschaftlichen Fachrichtung einen ganz anderen Weg gegangen.

Ergänzend zum Beruflichen hatte ich verstärkt den Wunsch mich kreativ zu betätigen, etwas zu gestalten, und so kam ich zur Fotografie.

Insbesondere mit der digitalen Spiegelreflextechnik und den vielfältigen Möglichkeiten digitaler Bildentwicklung und -verfremdung entdeckte ich für mich eine neue, spannende Welt.

Das fotografische Handwerk habe ich autodidaktisch gelernt, unterstützt durch erfahrene Fotokollegen und durch Weiterbildung in diversen Fachkursen. Seit ungefähr 10 Jahren fotografiere ich mit Leidenschaft. Spaß an technischen Dingen und die Begeisterung für den kreativen Prozess bilden zusammen den Antrieb für immer neue Ideen und Sichtweisen.
Nur in Ausnahmefällen geht es um den dokumentarische Aspekt eines Motivs. Durch eine bewusste Bildgestaltung interpretiere ich das Gesehene. Dies geschieht zum Teil schon bei der Aufnahme, manchmal ergeben sich aber bei späterer Betrachtung aus zeitlicher Distanz ganz neue Ansätze, die ich dann auf digitalem Weg umsetzte. 

Die zentrale Struktur meiner Arbeiten ist häufig geprägt durch grafische Elemente. Linien und geometrische Formen, wie man sie in der modernen Architektur von Großstädten findet, faszinieren mich mit ihrer kühlen, Ruhe ausstrahlenden Ästhetik. Durch fragmentartige Ausschnitte tritt das originäre Motiv in den Hintergrund. Der reale Kontext geht verloren zugunsten einer veränderten Bildwirkung und -aussage. Spannung entsteht durch das Nicht-Offensichtliche und das Widersprüchliche. 

In starkem Kontrast dazu stehen die Fotoprojekte zum Thema architektonischer Zerfall. Industrieruinen und verlassene Bauten fesseln mich. Auf der einen Seite ist es, das unbekannte Vergangene, das der Fantasie großen Raum bietet; auf der anderen Seite ist es das Hier und Jetzt mit den drastischen Spuren von Zerfall, eine Art "Rückeroberung" durch die Natur mit oft bizarren Auswüchsen. Derartige Orte haben eine rätselhafte, abgründige Atmosphäre. Diese Ausstrahlung versuche ich im Bild auszudrücken. 

Nicht zuletzt bietet die Natur eine unendliche Spielwiese für fotografische Experimente. Auch hier liebe ich den Blick ins Detail - das Verborgene sichtbar machen, das Bekannte verwandeln.

Beispiele zu den erläuterten Themenschwerpunkten sind in den Galerien zu finden.
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